Trotz Sanktionen: Nordkorea droht mit erneutem Atomtest

Der Tonfall zwischen Nordkorea und dem Westen verschärft sich zusehends. Wie der nordkoreanische Außenminister Ri Yong Ho in einer Rede sagte, sei das Land bereit, einen weiteren „Angriff gegen die Provokationen“ der Vereinigten Staaten durchzuführen. Sanktionen und der Überflug amerikanischer Militärflugzeuge überSüdkorea haben ihre erwünschte Wirkung bisher verfehlt – Pjöngjang hält an seinem Kurs fest.

Vor knapp einer Woche hatte Nordkorea seinen fünften und bis dato stärksten Nukleartest durchgeführt, zum Entsetzen des südkoreanischen Nachbarlandes und der internationalen Gemeinschaft. Die USA hatte darauf zwei B-1-Bomber über Südkorea hinwegfliegen lassen – das verstand der nordkoreanische DiktatorKim Jong Un als Provokation, ebenso wie die Ankündigung neuer Sanktionen, über die der Uno-Sicherheitsrat derzeit berät. Mit dem Atomtest hatte das Regime erneut gegen ein Verbot des Uno-Gremiums verstoßen. Das „Gerede über bedeutungslose Sanktionen von Obama und seinen Leuten ist höchst lachhaft“, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Pjöngjang.

Südkorea soll militärischen Schutz vom Partner Washington erhalten: Die USA wollen ein Raketenabwehrsystem zur Verfügung stellen, um das Land gegen einen möglichen Angriff aus Nordkorea zu schützen. Die Terminal High Altitude Area Defense (THAAD) soll im südkoreanischen Bezirk Seongju stationiert werden, dort gibt es jedoch Widerstand der Bevölkerung gegen das Vorhaben. Auch China hatte die Pläne scharf kritisiert.

Von den jüngsten Äußerungen der nordkoreanischen Regierung ist Südkorea nicht überrascht: Es erwartet in Kürze die erneute Zündung einer Atombombe. Dafür sprächen Informationen des Geheimdienstes, sagte ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums. Man sei in ständiger Gefechtsbereitschaft, um auf „weitere Atomtests, Abschüsse ballistischer Raketen oder Provokationen an Land“ zu reagieren.

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