Was ist das Zika-Virus?
Das Zika-Virus wurde 1947 erstmals bei einem Affen aus dem Zikawald Ugandas in Afrika festgestellt. Eine Infektion verläuft häufig ohne oder nur mit milden grippeähnlichen Symptomen, die sich drei bis zwölf Tage nach der Ansteckung äußern. Nur rund 20 Prozent der Infizierten haben für zwei, drei Tage leichtes Fieber, Hautausschlag, Muskel-, Kopf- oder Gelenkschmerzen.
Wie wird das Virus übertragen?
Bekannt ist, dass Mücken der Aedes-Gattung das Zika-Virus übertragen – vor allem durch die Gelbfiebermücke Aedes aegypti, eventuell auch durch die Asiatische Tigermücke Aedes albopictus. Möglicherweise aber kann es auch von Mensch zu Mensch gelangen, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilte. Denn es gibt Hinweise, dass der Erreger über Blut übertragbar ist. Zudem wurden Zika-Viren in Samenflüssigkeit nachgewiesen, sie könnten also auch sexuell übertragen werden. Weitere Studien dazu sind aber notwendig.
Für wen kann das Virus gefährlich werden?
Gefährlich kann eine Zika-Infektion offenbar für Schwangere sein. Sie können das Virus auf ihre ungeborenen Kinder übertragen, bei denen es zu Fehlbildungen führen kann. Allein in Brasilien wurden seit dem vergangenen Oktober rund 4000 Neugeborene mit Mikrozephalie, das heißt mit einem zu kleinen Kopf, registriert – für gewöhnlich ist das sehr selten. In allen davon analysierten Fällen hatten sich die Mütter während der Schwangerschaft mit dem Zika-Virus infiziert.
Wie kann eine Zika-Infektion behandelt werden?
Zurzeit gibt es keine Impfung gegen eine Zika-Infektion. Die Symptome können mit üblichen Schmerz- und Fiebermedikamenten gelindert werden.
Wo genau gibt es Zika-Infektionen?
Das Virus kommt in tropischen Gegenden rund um die Welt vor. Seit 2015 gibt es einen massenhaften Ausbruch, der in Brasilien seinen Anfang nahm und inzwischen ganz Lateinamerika betrifft. Die WHO hat vor einer Ausbreitung auf dem gesamten amerikanischen Kontinent gewarnt – mit Ausnahme von Chile und Kanada, wo es die Überträger-Mücken nicht gibt. Der Erreger sei schon in 23 der 55 Länder des Kontinents festgestellt worden.
spiegel.de