Ägyptische Passagiermaschine nach Zypern entführt : Flugzeugentführer lässt viele Passagiere frei

Bei der Entführung eines ägyptischen Flugzeugs nach Zypern hat der Entführer die meisten der Passagiere freigelassen. Offenbar befinden sich aber weiter sieben Personen an Bord – darunter drei Flugreisende. Möglicherweise hat der Täter persönliche Motive.

Auf dem Flughafen der zyprischen Hafenstadt Larnaka verhandeln die Behörden weiter mit dem Entführer einer Maschine der ägyptischen Linie Egypt Air. Die Piloten des Airbus waren am Morgen auf dem Flug von Kairo nach Alexandria gezwungen worden, den Ort im Süden der Insel anzusteuern.

Nach der Landung ließ der Entführer die meisten der 56 Passagiere frei. An Bord verblieben nach Angaben des ägyptischen Ministers für die Luftfahrt aber sieben Personen – darunter drei Flugreisende. Bei den weiter festgehaltenen Passagieren soll es sich Gerüchten nach um Bürger aus dem angelsächsischen Raum handeln, berichtet ARD-Korrespondent Volker Schwenck.

Bei dem Entführer soll es sich um einen Ägypter handeln, dessen Name mit Ibrahim S. angegeben wurde. Angeblich ist er mit einem Sprengstoffgürtel bewaffnet.

Offenbar hat die Entführung aber keinen terroristischen Hintergrund. Dies sagte der zyprischen Präsidenten Nikos Anastasiades im zyprischen Fernsehen. Angeblich lebt eine Ex-Frau des Mannes auf Zypern, heißt es in zyprischen Fernsehberichten. Demnach habe er einen Brief auf das Flugfeld geworfen und verlangt, dass er der Frau überbracht werde. Die BBC meldet, möglicherweise wolle der Mann auf Zypern Asyl beantragen.

Der Flughafen Larnaka wurde nach Angaben des Staatsfernsehens geschlossen. Alle Flüge nach Zypern werden zum Flughafen von Paphos im Westen der Insel umgeleitet. Zypern habe bereits einen Krisenstab gebildet, berichtete das Staatsfernsehen weiter.

Israel ließ nach einem Medienbericht wegen des entführten Flugzeugs Luftwaffen-Jets aufsteigen. Damit sollte sichergestellt werden, dass die entführte ägyptische Passagiermaschine nicht in den israelischen Luftraum eindringt, wie die israelische Nachrichtenseite „Haaretz“ berichtete. Die Militärflugzeuge seien mittlerweile wieder gelandet.

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