In Libyen herrscht seit 2011 Bürgerkrieg. In dieser unübersichtlichen Lage wird die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zur immer größeren Bedrohung. Deswegen prüfen die USA nun „militärische Optionen und eine Vielzahl anderer Optionen“. Das teilte Pentagon-Sprecher Peter Cook in Washington mit. Die USA wolle vorbereitet sein: Washington betrachte die IS-Miliz als „ernsthafte Bedrohung“, deshalb würde die Entwicklung im Land genau beobachtet.
Vor fünf Jahren wurde in dem Land Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi gestürzt. Seitdem bekämpfen sich zahlreiche bewaffnete Gruppen gegeneinander. Zwei konkurrierende Regierungen beanspruchen die Führung des Landes für sich – die international anerkannte Regierung im ostlibyschen Tobruk und das von Islamisten dominierte in Tripolis.
Das Chaos in Libyen nutzte vor allem die IS-Terrormiliz aus. Die Dschihadisten konnten sich mit mindestens 3000 Kämpfern im Land festsetzen und kontrollieren mittlerweile einen zentralen Küstenstreifen. Zuletzt brüstete sich der IS mit Anschlägen mit vielen Toten. Die Miliz versucht, große Ölhäfen in seine Gewalt zu bringen.
Die Ausbreitung der IS-Miliz in dem nordafrikanischen Land sei „besorgniserregend“, erklärte der Pentagon-Sprecher. Die USA dringen aber vor allem auf eine politische Lösung in dem Land. Die internationalen Bemühungen um eine Beilegung der Krise hatten am Montag einen schweren Rückschlag erlitten, als das international anerkannte Parlament in Tobruk die von der Uno unterstützte Regierung der nationalen Einheit ablehnte.
spiegel.de