In der Nähe von Bagdad hat sich ein Selbstmordattentäter an einem Kontrollposten in die Luft gesprengt. Der „Islamische Staat“ bekannte sich zu dem Anschlag.
Bei einem Selbstmordanschlag südlich der irakischen Hauptstadt Bagdad sind Dutzende Menschen getötet worden. Zur Zahl der Toten gibt es unterschiedliche Angaben: Laut Polizei waren es 52 Menschen, darunter zahlreiche Zivilisten. Die Nachrichtenagentur Reuters spricht von mindestens 60 Toten und mehr als 70 Verletzten, die von Krankenhausvertretern bestätigt worden seien. Mindestens elf der Verletzten sollen sich in Lebensgefahr befinden. Zu dem schwersten Anschlag im Irak seit Jahresbeginn bekannte sich die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS).
Das Attentat ereignete sich an einem Kontrollposten an der nördlichen Zufahrt nach Hilla. Die mehrheitlich von Schiiten bewohnte Provinzhauptstadt liegt rund 95 Kilometer südlich von Bagdad unweit der Ruinen von Babylon. Behördenvertreter teilten mit, der Attentäter habe sich mit einem mit Sprengstoff beladenen Lastwagen in die Luft gesprengt, als er an dem Kontrollposten gestoppt worden sei. Die Explosion zerstörte laut den Sicherheitskräften nicht nur den Kontrollpunkt, sondern auch eine nahe gelegene Polizeiwache sowie einige Häuser und Dutzende Autos. Unter den Toten sind nach Behördenangaben rund 20 Sicherheitskräfte.
In den vergangenen Monaten hatte der IS immer wieder ähnliche Anschläge verübt. Der sunnitische IS betrachtet Schiiten, die im Irak in der Mehrheit sind, als Falschgläubige. Die Dschihadisten verüben daher immer wieder gezielt Anschläge auf Schiiten. Die Dschihadisten beherrschen noch weite Teile im Norden und Westen des Landes.