Republikaner-Schlammschlacht: Trump fabuliert über Verbindung von Cruz‘ Vater zu Kennedy-Attentäter

Donald Trump fügt dem schmutzigen republikanischen Vorwahlkampf eine weitere bittere Episode hinzu: In einer TV-Sendung hat er die Titelgeschichte eines US-Revolverblattes aufgegriffen und damit seinen ärgsten innerparteilichen Widersacher Ted Cruz besonders niveaulos angegriffen.

Trump sagte dem konservativen Privatsender Fox News, er wisse, dass Rafael Cruz, der Vater von Ted Cruz, Kontakt zum Kennedy-Attentäter Lee Harvey Oswald gehabt habe.

Cruz‘ Vater sei auf einem Foto mit dem späteren Mörder von John F. Kennedy zu sehen, und zwar kurz bevor Oswald selbst erschossen wurde. „Was hatte er mit Lee Harvey Oswald zu schaffen, kurz vor dem Tod?“, fragte Trump. „Es ist schrecklich.“

Doch schrecklich ist vor allem die Quelle, aus der Trump seine Verschwörungstheorie bezieht: Sie stand exklusiv in dem Magazin „National Enquirer“ – exklusiv, weil sie frei erfunden ist. Die Macher verdienen gut an Geschichten, die wenig mit seriöser Berichterstattung zu tun haben. Das Klatschblatt füllt seine Seiten und den Titel gern mit Mutmaßungen und komplett unwahren Geschichten.

 Unter anderem dichtete es der demokratischen Bewerberin Hillary Clinton mehrere verheimlichte Schlaganfälle an und prognostizierte im Oktober, Clinton haben nur noch sechs Monate zu leben. Außerdem berichtete der „National Enquirer“ über erfundene Vergewaltigungsvorwürfe gegen Trump.

Trotzdem ist das Blatt offenbar nicht zu schräg, um Trump nicht als Wahlkampffutter zu dienen.

Trumps Zorn hatte sich Cruz‘ Vater Rafael mit Wahlkampfhilfe für seinen Sohn zugezogen: Weil im US-Bundesstaat Indiana die evangelikalen Christen besonders stark sind, hatte der evangelikale Rafael Cruz die Gläubigen zur Wahl seines Sohnes aufgerufen und vor Trump gewarnt.

Ted Cruz seinerseits reagierte empört auf Trumps Unterstellungen: Sein Rivale sei „ein pathologischer Lügner, Narziss und ein Grobian“. „Praktisch jedes Wort aus seinem Mund ist eine Lüge. Und seine Antwort darauf ist, jeden anderen der Lüge zu bezichtigen.“

In Indiana geht es für beide Kandidaten um viel: Siegt Trump, ist ihm die Nominierung der Republikaner für die Präsidentschaftswahl im November kaum mehr zu nehmen. Verliert er, wird er kaum mehr auf die nötige Zahl von Delegiertenstimmen kommen, die ihm eine Nominierung ohne größeren parteiinternen Machtkampf sichert.

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