Trump rudert zurück Vorerst kein zweiter Gipfel mit Putin

US-Präsident Trump will Kremlchef Putin doch nicht mehr in diesem Jahr nach Washington einladen. Man wolle das Ende der „Russland-Hexenjagd“ abwarten, sagte Sicherheitsberater Bolton zur Begründung.

Der nächste Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin soll nun doch nicht schon in diesem Jahr stattfinden. Das nächste bilaterale Treffen solle erst zu einem Zeitpunkt nach Jahresbeginn 2019 stattfinden, teilte der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, John Bolton, mit.

„Hexenjagd“ soll vorher beendet werden

Die Verschiebung begründete der Sicherheitsberater nun mit dem Wunsch des US-Präsidenten, dass vor dem nächsten Treffen mit Putin die „Russland-Hexenjagd“ vorüber sein solle. Bolton bezog sich damit auf die Untersuchungen des US-Sonderermittlers Robert Mueller, die Trump regelmäßig als „Hexenjagd“ anprangert.

In diesen Ermittlungen geht es um die mutmaßlichen verdeckten russischen Interventionen im US-Wahlkampf 2016 und mögliche diesbezügliche Absprachen zwischen Moskau und dem Trump-Team.

Einladung vor einer Woche

Erst in der vergangenen Woche hatte das Weiße Haus angekündigt, dass der nächste Gipfel zwischen Trump und Putin bereits zwischen September und Dezember in der US-Hauptstadt stattfinden solle. Trump habe Bolton angewiesen, dem russischen Staatschef eine entsprechende Einladung zu übermitteln.

Außenminister betont Härte gegen Moskau

US-Außenminister Mike Pompeo versicherte bei einer Anhörung vor dem Senat, die USA ließen auch nach dem umstrittenen Gipfel in Helsinki in ihrer harten Haltung Russland gegenüber nicht nach. Er persönlich habe ranghohe russische Regierungsvertreter vor „massiven Konsequenzen“ bei jeglicher Einmischung in US-Wahlen oder in den demokratischen Prozess in Amerika gewarnt.

Das Weiße Haus hat bisher lediglich vage Angaben über den Inhalt des Vieraugengesprächs von Trump und Putin bei deren Gipfel vergangene Woche gemacht. Republikaner und Demokraten im auswärtigen Ausschuss verlangten daher Antworten. Der republikanische Ausschussvorsitzende Bob Corker machte zum Auftakt der Anhörung von Pompeo deutlich, dass die Senatoren „ernsthafte Zweifel“ an Trump und dessen Außenpolitik hätten.

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