US-Präsidentschaftskandidat für Waterboarding und „Schlimmeres“ . Washington – Beim „Waterboarding“ wird einem Gefangenen ein Tuch über das Gesicht gelegt.
Dann gießt man immer wieder eiskaltes Wasser auf das Tuch – vorzugsweise in Mund- und Nasenhöhe. Bei dem Betroffenen erzeugt dieses Vorgehen den Eindruck, er ertrinke. US-Präsident George W. Bush verbot die Praxis, nachdem bekannt wurde, dass sie zu den Standard-Befragungsmethoden der CIA bei Terrorverdächtigen gehörte. Bei der letzten TV-Debatte am Samstagabend vor der morgigen zweiten Vorwahlrunde im Bundesstaat New Hampshire erklärte nun Donald Trump: „Ich würde Waterboarding wiedereinführen. Und ich würde höllisch Schlimmeres als Waterboarding wiedereinführen.“
Trump gilt in New Hampshire im Nordosten der USA nach seiner überraschenden Niederlage in Iowa als Favorit und führt in den Umfragen mit gut 20 Prozent. Der Sieger von Iowa, der Hardliner Ted Cruz, hat ebenfalls nur minimale moralische Probleme, was die umstrittene Verhörtechnik angeht. „Waterboarding“ sei keine Folter, so Cruz. Allerdings sei er gegen einen „weit verbreiteten“ Einsatz der Technik. Doch in Einzelfällen würde er, das wurde deutlich, grünes Licht geben. „Im Fall einer drohenden Terrorattacke werde ich alle Möglichkeiten nutzen, um das Land zu schützen,“ versicherte der Senator aus Texas. Andere Bewerber wie der in der Debatte viel souveräner als sonst wirkende Jeb Bush lehnten hingegen ein „Waterboarding“ strikt ab.
Während der über zweistündigen Fernsehrunde sah sich vor allem der nach seinem dritten Platz von Iowa im Aufwind befindliche Senator Marco Rubio im Zentrum der Attacken. Der 44jährige habe einfach nicht die Erfahrung, um ein Präsident zu sein, so sein Konkurrent Chris Christie, der Gouverneur von New Jersey. Nur selten musste sich hingegen Donald Trump, sonst der liebste Feind seiner Mitbewerber, verteidigen. Die Frage, ob ein Hitzkopf wie er für das höchste Staatsamt geeignet sei, beantwortete er mit den Worten: „Ich glaube, dass ich das beste Temperament habe.“ Friedemann Diederichs.
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