Bei einer Wahlkampfrede gibt sich Donald Trump zunächst als Kinderfreund. Doch dann hört ein Baby im Publikum nicht auf zu weinen – und der umstrittene Kandidat der Republikaner verliert die Nerven.
Der Aufschrei über seine jüngste Kontroverse ist noch nicht verklungen, da macht Donald Trump einmal mehr mit einem bizarren Auftritt von sich reden. Der republikanische Präsidentschaftskandidat sprach am Dienstag bei einer Wahlkampfveranstaltung in Ashburn im US-Bundesstaat Virginia, als im Publikum ein Kleinkind zu weinen begann.
„Ich liebe Babys“, sagte Trump daraufhin. „Was für ein Baby! Was für ein wunderschönes Baby (…) Es ist jung und schön und gesund und so wollen wir es.“
Kurze Zeit später schrie das Kind erneut. Da änderte Trump flugs seine Meinung und sagte: „Ich habe eigentlich nur Spaß gemacht. Schafft das Baby raus!“ Der Kandidat fügte hinzu: „Ich glaube, sie (die Mutter) hat wirklich gedacht, es wäre in Ordnung, dass das Baby schreit, während ich rede. Das ist ok. Leute verstehen nicht. Das ist ok.“
Auseinandersetzung nimmt an Schärfe zu
Diesem jüngsten Auftritt waren Tiraden aus dem Wahlkampflager Trumps vorausgegangen, wie sie selbst für den schillernden Immobilienmilliardär nicht üblich sind. Er griff die Familie eines für die USA im Krieg gefallenen Muslim an, er verstrickte sich in haarsträubende Aussagen zum Ukraine-Konflikt und seine Beziehung zu Russlands Präsident Wladimir Putin. Nachweisliche Lügen inklusive.
Ganz nebenbei bezeichnete er seine Gegnerin Hillary Clinton als „Teufel“ und unterstellte für den 8. November schon mal vorsorglich für den Fall einer Niederlage Wahlbetrug.
In der Gunst der Wähler hat Trumps demokratische Konkurrentin ihren Vorsprung unterdessen ausgebaut. In einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters und des Instituts Ipsos, die am Dienstag veröffentlicht wurde, kam sie auf etwa 43 Prozent der Stimmen. Trump wollten 35 Prozent der Umfrageteilnehmer wählen, auf andere Kandidaten entfielen neun Prozent. An der Umfrage beteiligten sich 1289 Bürger, die voraussichtlich zur Wahl gehen werden.