WITTENBERG. Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat bei der EM in Polen Rekord-Europameister Schweden 27:26 besiegt und besitzt gute Chancen, in die Endrunde einzuziehen. Das Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson steht heute um 17.15 Uhr dem WM-Achten Slowenien gegenüber.
Party wird zum Public Viewing
Der Sieg der Deutschen über die „Three Kroners“ hat auch bei den Handball-Fans aus dem Landkreis für Jubel gesorgt. „Ich habe meine Geburtstagsfete zu einer Public-Viewing-Party umfunktioniert“, erzählt der Trainer des HBC Wittenberg, Sven Jäger, der seine Gäste zu Glühwein und Bratwurst ins Freie eingeladen hat. „Sie haben bei sechs Grad minus am Feuerkorb durchgehalten“, verrät der 44-Jährige, der vom Auftritt des Ex-Weltmeisters „total begeistert“ war. Jäger ist optimistisch, dass Deutschland die Hauptrunde erreicht. „Sie müssen nur die Leistung aus dem Schweden-Spiel bestätigen.“
Der Abteilungsleiter vom Stadtrivalen SV Grün-Weiß, Uwe Kunert, stuft den Erfolg der Sigurdsson-Truppe sogar in die Rubrik „atemberaubend“ ein. „Trotzdem“, schränkt er ein, „der junge Kader hat sie ähnlich wie im Match gegen Turnierfavorit Spanien seine Auszeiten genommen. Das darf in der Hauptrunde nicht passieren.“ Gerade von solchen Hochkarätern wie Frankreich oder Kroatien werden Schwächephasen gnadenlos bestraft. „Das Selbstbewusstsein ist da. Wenn es Deutschland gelingt, über 60 Minuten hinweg das eigene Spiel durchzuziehen, ist sogar der Einzug in das Halbfinale möglich“, so Kunert.
Mitfiebern am Radio
Der Chef der BSG Aktivist Gräfenhainichen, Hans-Joachim Kramer, hat den Erfolg der Deutschen am Radio verfolgt. „Ich habe keinen Fernseher“, erklärt er und erzählt, dass er in der Schlussphase „ganz schön mitgefiebert“ hat. Die junge Mannschaft sei sehr entwicklungsfähig und habe bewiesen, dass sie beim Konzert der Großen schon eine gute Rolle spielen kann. „Wenn Deutschland einen Platz unter den besten sechs Team belegt, ist das schon sehr okay“, so Kramer, der noch ein Versprechen abgibt. Wenn das Team von Dagur Sigurdsson das Finale erreicht, sitzt der BSG-Vorsitzende mit vor dem Fernseher.
Live-Ticker im Smartphone
Sepp Müller, der im Wirtschaftsbeirat von TuS 1947 Radis sitzt, hat das Spiel auf dem Smartphone verfolgt. „Ich war beim Neujahrsempfang in Coswig und habe mich über den Live-Ticker informiert“, so Müller, dem es Spaß macht, der Nationalmannschaft zuzuschauen. „Die Partie gegen Spanien habe ich gesehen. Ein bisschen Pech war bei der Niederlage dabei. “ Persönlich traut er dem Team den Einzug in das Halbfinale zu.
Maik Engel, der zum Handball-Vorstand des SV Blau-Rot Coswig gehört, freut sich, dass die Deutschen in der zweiten Halbzeit über den Kampf ins Spiel gekommen sind und Schweden so den Schneid abgekauft haben. „Mit dieser Leistung sollte der Einzug in die Hauptrunde möglich sein.“ (mz)
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